THOMAS-KLING-POETIKDOZENTUR
Moderation: Thomas Fechner-Smarsly
Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt.
Ulrike Draesner wurde am 20. Januar 1962 in München geboren. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und in Leipzig, wo sie seit 2018 das Deutsche Literaturinstitut Leipzig leitet. In den vergangenen fünfundzwanzig Jahren publizierte sie sieben Gedichtbände, sieben Romane, mehrere Erzähl- und Essaybände, Hörspiele, Übersetzungen und beteiligte sich an zahlreichen intermedialen Projekten.
Gefördert durch Kunststiftung NRW
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Bonn und der Universität Bonn
Saal im Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1, Bonn
Karten im VVK über Bonnticket 12 € / 6 €, Abendkasse 14 € / 8 €