MARION POSCHMANN
»CHOR DER ERINNYEN«

Moderation: Thomas Fechner-Smarsly

Ihr Mann hat fluchtartig das Haus verlassen, ohne sich näher zu erklären; ihre sonst so zurückhaltende Mutter übt plötzlich eine geheimnisvolle Macht aus. Mathilda, die Nüchterne, die distanzierte Studienrätin für Mathematik und Musik, wird sich selbst unheimlich. Hat sie von ihrer Mutter das Zweite Gesicht geerbt? Sie muss erleben, wie sich ihre Visionen in der Wirklichkeit zu manifestieren beginnen. Etwas dunkles Inneres meldet sich zu Wort, ihre Handschrift verselbständigt sich, geflügelte Frauen nehmen in ihrem Alltag immer mehr Raum ein. Es kommt zu Waldbränden und skurrilen Heilritualen, zu fragwürdigen Geschenken. Dann kommt Wind auf, dessen Flüstern ihr seltsam vertraut erscheint. Hört sie tatsächlich den Chor der Erinnyen?

Humorvoll und poetisch schreibt Marion Poschmann über angepasste Freundinnen und aufbegehrende Mütter, über den Frevel an der Natur und ihre fragile Schönheit, über die Dämonisierung von Frauen. Ihr neues Buch ist keine Fortsetzung, sondern eine Parallelgeschichte zu ihrem erfolgreichen letzten Roman »Die Kieferninseln«.

Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, lebt in Berlin. Für ihre Lyrik und Prosa erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Bremer Literaturpreis 2021 für ihren Lyrikband »Nimbus« und im selben Jahr den WORTMELDUNGEN-Literaturpreis.

In Kooperation mit der Stadtbibliothek Bonn

Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1, Bonn
Karten im VVK über Bonnticket 12 € / 6 €, Abendkasse 14 € / 8 €

Foto: Heike Steinweg