Eine Dachmarke für Junge Literatur in NRW.
BOLD vernetzt, kommuniziert, beleuchtet, veranstaltet, produziert, diskutiert und postet sicher auch hübsche Bilder.
Los geht’s so richtig am 9. Dezember mit dem bereits angekündigten BOLD-Bootcamp im Unperfekthaus in Essen. Ab 10:30 Uhr haben wir ein Programm, das die Erde ausbringt, auf der BOLD wachsen soll.
Anmeldungen bitte bis 24.11. mit Angabe zur Worksop-Präferenz an mail@bold-nrw.de, Teilnahme kostenlos
10:30 fließender Beginn
11:00 – 11:30 Grußworte: Dr. Almuth Voß (Literaturhaus Bonn), Fatima Khan (BOLD)
11:30 – 12:00 Keynote: Alice Hasters „Chancen und Möglichkeiten für das literarische Leben in NRW“
12:00 – 13:00 Offener Dialog, fachlicher Austausch mit Referierenden der Workshops
13:00 – 14:00 Mittagessen
14:00 – 16:00 Workshops
Workshop 1
Daniel Beskos: Erfolgsmodell HAM:LIT
Workshop 2
Svenja Reiner: Mapping the Scene – Kollektive und Gemeinschaften in der Freien Literaturszene NRW
Workshop 3
Tristan Marquardt: Bünde der Freien Literaturszene
16:00 – 17:00 Panel
Da geht noch was: Strukturelle Bedingungen für Literaturschaffende mit: Jan Valk (Kunststiftung NRW), Şeyda Kurt, Iuditha Balint (Fritz-Hüser-Institut), Leonie Hoh/Jennifer de Negri (Ohne Pronomen)
17:00 – 17:10 Abschluss
Moderation: Ninia “LaGrande” Binias
BOLD ist ein Projekt von Fatima Khan & Dorian Steinhoff (phileas FESTE) im Auftrag von Literaturhaus Bonn. Gefördert von Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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Workshop 1
Erfolgsmodell HAM:LIT
HAM.LIT – Die Lange Nacht der jungen Literatur und Musik findet einmal im Jahr im Hamburger Kreativbunker statt. Auf zwei Bühnen parallel treten 12 Autor*innen und 2 Musik-Acts auf – ein Querschnitt durch die aktuelle „junge“ Literatur, mit bekannten Autor*innen wie auch Newcomern, mit einer Bandbreite, die von Prosa und Lyrik bis zu Drama und Experimentellem reicht.
Wie kommt ein solches Festival zustande, was ist bei der Programmplanung, Organisation, Finanzierung und Durchführung zu beachten? Davon berichtet Festivalleiter Daniel Beskos in diesem Workshop und erarbeitet mit den Teilnehmenden im Anschluss Ideen für ein Format, das die Junge Szene NRWs zukünftig abbilden könnte.
Workshop 2
Mapping the Scene – Kollektive und Gemeinschaften in der Freien Literaturszene NRW
Netzwerke und Kollektive haben im gegenwärtigen literarischen Feld Konjunktur. Vernetzung scheint eine zentrale Antwort auf vielfältige Probleme zu sein – doch häufig treten im Arbeitsprozess Konflikte auf, bedingt durch u.a. Hierarchien und Machtunterschiede. Wie können Zusammenarbeiten und Kooperationen solidarisch gestaltet werden? Mit welchen Akteur*innen und Institutionen lassen sich Produktionsgemeinschaften auf Augenhöhe bilden? Wie identifiziert man die gemeinsamen Ziele?
Um diesen Fragen nachzugehen, werden die Teilnehmenden zusammen mit Svenja Reiner im Workshop zunächst eine Kartografie der Freien Literaturszene in NRW mit ihren unterschiedlichen Akteur*innen, Institutionen und Einrichtungen beginnen. Im nächsten Schritt sollen mögliche Formen und Projekte für zukünftige Produktionsgemeinschaften identifiziert werden, ohne dass die eigene künstlerisch-kreative Emanzipation Rationalisierungs- und Reduktionslogiken zum Opfer fällt.
Svenja Reiner (sie/ihr) schreibt, denkt und forscht über Literaturpolitik, Kulturwissenschaften, Pop und Fans. Sie arbeitet als Wissenschaftlerin, Literaturvermittlerin und Dozentin in Köln. Nach Stationen an der Hochschule Osnabrück und dem Institut für Kulturpolitik leitet sie gemeinsam mit Son Lewandowski die Initiative INSERT FEMALE ARTIST.
Workshop 3
Bünde der Freien Literaturszene
Von Verlagen über Veranstaltungen bis zur Vermittlung: Vieles, was den Literaturbereich ausmacht, beruht auf Eigeninitiative. Unabhängige Verlage und Lesereihen, freie Veranstalter:innen und Vermittler:innen, sie alle folgen dem Motto: „Wenn es die anderen nicht machen, mach ich es selbst!“ Doch um langfristig bestehen zu können, braucht man als Selbstständige:r Verbündete.
Der Lyriker und Literaturvermittler Tristan Marquardt hat deshalb 2015 gemeinsam mit anderen die Initiative „Unabhängige Lesereihen“ gegründet. Sie vereint mittlerweile über 40 Veranstaltungsreihen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Literatur an neue Orte bringen. Der Verein hat im letzten Jahr das Buch „Reihenweise. Veranstalten in der Freien Literaturszene“ (edition mosaik) herausgebracht und ein kulturpolitisches Positionspapier verfasst, in dem die Situation freier Literaturveranstalter:innen beschrieben wird (siehe www.lesereihen.org).
Im Workshop berichtet Tristan Marquardt von seinen Erfahrungen, Bünde in der Freien Szene zu schließen, und freut sich auf ein offenes Gespräch über die tollen und die schwierigen Seiten daran, sich selbstständig für Literatur einzusetzen. Ausgehend davon werden im Workshop Ideen für die operative Ausgestaltung einer Dachmarke für Junge Literatur in NRW gesammelt.