Moderation: Anna Valerius
Maria Stepanova, 1972 in Moskau geboren, ist die international erfolgreichste russische Dichterin der Gegenwart. Ihr Prosadebüt »Nach dem Gedächtnis« (2018) wurde in viele Sprachen übersetzt und sie erhielt für ihr umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt in diesem Frühjahr den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für »Mädchen ohne Kleider«.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie seit langem mit ihrer deutschen Übersetzerin: Olga Radetzkaja, 1965 in Amberg geboren, ist als Übersetzerin, Autorin und Redakteurin der Zeitschrift »Osteuropa« tätig. Sie überträgt vorwiegend Texte aus dem Russischen ins Deutsche, u. a. Werke von Polina Barskova, Julius Margolin, Vladimir Sorokin, Lew Tolstoi und Evgenij Vodolazkin. Zudem ist sie Co-Autorin des Dokumentarfilms »Spurwechsel. Ein Film vom Übersetzen« (2003). Radetzkaja erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, z.B. 2019 den Straelener Übersetzerpreis sowie 2020 den Brücke Berlin Preis gemeinsam mit Maria Stepanova. Radetzkaja übersetzte sowohl Prosatexte als auch Gedichte der Autorin, zuletzt »Mädchen ohne Kleider«. Der so liedhafte wie erzählerischen Zyklus zeugt von dem Versuch, Frauen dem pornographischen Blick zu entziehen, ihre Schutzlosigkeit in Poesie zu bannen und sie so zu retten.
Gefördert durch den Deutschen Übersetzerfonds
In Kooperation mit Stadtbibliothek Bonn
Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1, Bonn
Karten im VVK über Bonnticket 12 € / 6 €, Abendkasse 14 € / 8 €